Toxische Gartenpflanzen
Der eigene Hausgarten ist ein Traum vieler Hobbygärtner. Doch im Garten gibt es auch Gefahren, die von Pflanzen ausgehen können. Vor allem, wenn es sich dabei um giftige Stauden oder Blumen handelt.
Giftpflanzen
Die heimische Flora beherbergt eine Vielzahl an Gewächsen, die sich mit Gift verteidigen. Auch im eigenen Garten findet man einige davon. Vor allem für Kinder können diese Pflanzen gefährlich werden. Ziersträucher wie der Seidelbast oder die Eibe zählen zu den giftigen Gewächsen. Der Seidelbast (Daphne mezereum) enthält vor allem in den verlockenden roten Beeren Mezereumharz. Werden sie verschluckt, so kommt es zu einem Brennen und Kribbeln im Mund- und Rachenraum, der Puls wird beschleunigt und die Körpertemperatur steigt. In weiterer Folge können Nierenschäden auftreten. Die tödliche Dosis für Kinder beträgt in der Regel zehn bis zwölf Beeren.
Auch die Eibe (taxus baccata) ist ein gefährlicher Baum. Dieser Nadelbaum zeichnet sich dadurch aus, dass fast alles an ihm giftig ist. Das darin enthaltene Taxin führt zu Atemlähmung und Herzversagen.
Zu den Giftpflanzen zählen auch die Hahnenfußgewächse (Ranunculacae). Der Scharfe Hahnenfuß verursacht ebenfalls ein Brennen im Mund und es kann zu Magenschmerzen, Krämpfen und Atemnot kommen.
Die Zaunrübe (bryonia) ist in heimischen Gärten ein beliebtes Ziergewächs. Die darin enthaltenen Giftstoffe können in hohen Dosen zu Atemlähmung führen. Bereits 15 Beeren der Zaunrübe stellen für Kinder die tödliche Dosis dar.
Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) oder auch Bunter Sturmhut genannt, wird ebenfalls häufig in Gärten gezogen. Er wird häufig auch als die giftigste Pflanze Europas beschrieben. Schon kurz nach oraler Aufnahme kommt es zu einem Brennen und Kribbeln im Mund und es entwickelt sich eine lockere Taubheit. In weiterer Folge kommt es zu Krämpfen und der Herzschlag ist beschleunigt. Der Tod tritt infolge von Atemähmung ein. Das Hauptalkaloid dieser Pflanze ist das Aconitin. Schon zwei Gramm davon sind für den Menschen tödlich.
In Europa existieren rund 50 Pflanzenfamilien, die giftig sind. Manche von ihnen werden jedoch in der Medizin verwendet, um damit gewisse Krankheiten zu lindern oder zu heilen. Für die Pharmaindustrie stellen die Wirkstoffe dieser Pflanzen eine wichtige Grundlage zur Erzeugung hilfreicher Medikamente dar.
Vorbeugung
Im Notfall ist es am besten, eine Vergiftungszentrale zu informieren. Der beste Schutz, um eine Vergiftung zu vermeiden, besteht allerdings in einer guten Pflanzenkenntnis. Erwachsene sind zwar eher selten von Vergiftungen betroffen, doch Kinder sind gefährdet, wenn sie an unbekannten Pflanzen naschen. Manchmal kommt es auch zu Vergiftungen, wenn diese Gewächse mit genießbaren Arten verwechselt werden. Vor allem bei Bärlauch sollte man daher vorsichtig sein.